Lange Gechichten No. 5
"Niki Laudas Kollegen - Das taegliche Rennen gegen die Uhr
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Das an sich von Aktion erfuellte und an Nervenkitzel reiche Leben des
Paedagogen erreicht einen seiner Hoehepunkte, wenn a) der Lehrer oder
die Lehrerin 30 bis 40 Kilometer von der Schule entfernt wohnt,
b) die Uhr auf etwa 7.45 Uhr vorgerueckt ist und ohne Einsicht weiter
vorrueckt und c) der Lehrer oder die Lehrerin ein Auto fuer den Weg
zur Schule benutzen muss.
Die Rechnung ist einfach: Zuspaetgekommen sind wir erst letzte Woche,
das kommt nicht schon wieder in Frage. Also: Gas geben.
Sagen wir einmal 35 Kilometer in 15 Minuten, das macht einen Stunden-
schnitt von 140 km. Der Ablauf dieses Spitzenereignisses des Strassen-
rennsports sieht etwa so aus:
7.45 Uhr - Die Aktentasche fliegt auf den Ruecksitz, der Fahrer, ein
gewisser Jens Gottlieb Olischewski, auf den seinen, Gurtklicken,
orgelnder Anlasser. Nichts.
Der Paedagoge hechtet aus dem Fahrzeug, wirft sich vor der Motorhaube
auf den Boden, robbt unter seinen Boliden - ein gekonnter Kick mit der
Fussspitze gegen den Magnetschalter. Den findet Jens Gottlieb
Olischewski ohne hinzusehen. Routine. Zurueck ins Fahrzeug, Orgeln,
widerwilliges Aufroehren des frostkalten Triebwerks (es ist bereits das
dritte).
7.48 Uhr - Ohne Gnade peitscht Jens Gottlieb Olischewski den Motor auf
hohe Drehzahlen, Schmutz spritzt auf und gegen die Butzenscheiben der
lehrerlichen Katze, die in den beissenden Schwaden der Abgase zurueck-
bleibt....
7.49 Uhr - Die Bauer-Hartmann-Kurve (benannt nach dem Nachbarn, den
Jens Gottlieb Olischewski 1985 hier auf dem Weg zur Schule zu den Engeln
schickte) nimmt er mit 145 km/h, angelt dabei nach seinem Broetchen in
seiner Aktentasche auf dem Ruecksitz und wirft zudem einen
abschliessenden Blick in sein Notizbuch- schliesslich will er ja nicht
unvorbereitet zum Unterricht erscheinen. J.G.O. fruehstueckt, die Tacho-
nadel tanzt auf den 190er-Marke, der Gasfuss verformt das Bodenblech.
Die lange Gerade vor der Molkerei, danach Gas-Bremse-Hacke-Spitze durch
die S-Kurve am Kindergarten. Aufkreischende Kinder hechten in den
Strassengraben, J.G.O. gruesst die Erzieherin, die - voller Verstaendnis
fuer seine Lage - mit den Kindern schimpft.
7.53 Uhr - Ueberholmanoever vor der Kornbrennerei Schlichting. Ein
schwerer Tanklastzug versperrt J.G.O. den Weg, der Schulbus nach
Neustadt kommt ihm entgegen. J.G.O. riskiert alles, reisst den Wagen
auf die Gegenfahrbahn - zu knapp. Der Schulbus weicht aus, stuertzt in
den Feuerloeschteich gegenueber der Kornbrennerei. Macht nichts, die
Kinder wollten eh zum Schwimmen ins Hallenbad. Der Tanklaster
schleudert, ueberschlaegt sich, prallt gegen das Kriegerdenkmal und
explodiert. Schicksal. Warum kriecht der hier auch rum wie eine
Schnecke? Hoeheres steht auf dem Spiel, J.G.O. muss um Punkt acht in
der Schule sein. Das ist er seinen dreissig Schuelern schuldig.
7.55 Uhr - Die Steigung vor der Landhandels-Genossenschaft - endlose
Sekunden sinkt die Tachonadel. J.G.O. ergaenzt, das Lenkrad zwischen die
Knie geklemmt, die Eintragungen im Klassenbuch. Drei oder vier Gaense
oder Huehner oder Enten finden ihr vorzeitiges Ende, so genau kann
J.G.O. das nicht erkennen bei dem Tempo. Jedenfalls viele Federn vor der
Motorhaube. Dann die Kuppe. Meterhoch schiesst das Fahrzeug durch die
Luft, die Raeder drehen durch, der Motor heult wie eine Turbine - unten
im Tal sieht J.G.O. das Ziel: die Schule! Hart setzt der Wagen wieder
auf, der Geruch der verbrennenden Rennreifen beisst in den Augen, aber
J.G.O. korrigiert weiter die Klassenarbeiten, denn er hat seinen
Schuelern gegenueber ja eine gewisse Verpflichtung. Und er kennt die
Strecke. Die Spitzkehre vor dem Vosskoetter-Hof nimmt er im Poer-Slide,
schaltet den Nachbrenner ein. Schwarzer Rauch quillt aus den Endrohren,
Technik stoehnt, die 200er-Marke ist ueberschritten. Freundlich gruesst
J.G.O., soweit das Tempo dies zulaesst, seinen Stammtischbruder Haupt-
wachtmeister Einseifer, der die Radarfalle im Ortseingang betreibt
(die merkwuerdiger Weise jeden Morgen eine raetselhafte Betriebsstoerung
hat).
7:57 Uhr - J.G.O. schleudert kurz durch die Fussgaengerzone vor der
Kirche, wo einige Rentner mit einer Stoppuhr seine heutige Zeit
registieren, nietet zwei oder drei Blumenkuebel um, walzt den
Fahrradstaender vor dem Altenheim platt, und biegt dann, den Blick
noch immer fest auf der letzten Klassenarbeit, in den Schulhof ein.
Schueler schlagen dumpf auf der Motorhaube auf, aber das stoert nicht
weiter. J.G.O. hat die mit Holmen verstaerkte Edelstahl-Version fuer
den schweren Rallye-Einsatz gewaehlt.
7.58 Uhr - Im Schlaf findet er seine Parkbucht, verstaut die Arbeits-
unterlagen in der Aktentasche, gruesst freundlich den Hausmeister und
schreitet, in der Gewissheit, eine sportliche Meisterleistung vollbracht
zu haben, ins Schulgebaeude.
Es ist 7.59 Uhr. Wieder mal geschafft. Und - nicht unwichtig - Umwelt-
schaden hat er nicht verursacht. schliesslich hat sein Wagen einen
Drei-Wege-Katalysator mit Lamda-Sonde."
(aus "Lustig ist das Lehrerleben", Eichborn-Verlag)
(Anm. d. Redaktion: Eine Nachahmung wird wegen hoher Kostenintensitaet
nicht empfohlen)
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Brief eines Bayern an die NASA !
Greet God,
I write you, because you must help me. I have seen your Space
Shuttle in the television. In color. And so came me the idea to
make holidays in the world-room. Alone. Without my crazy wife.
I am the Kraxelhuber. The King of Bavaria was my clock-clock-
grandfather. I stand on a very bad foot with my wife. Always she
shouts with me. She has a shrill voice like a circle saw. She lets
no good hair at me. She says I am a Schlapp-tail. She wants that I
become Buergermaster. But I want not be Buergermaster. I have
nothing at the hat with the political shit. I want my Ruah.
And so I want make holidays on the moon. Without my bad half. But I
take my dog with me. He is a boxer. His name is Wurstl. So I want
book a flight in your next Space Shuttle. But please give my not a
window place. I would kotz you the rocket full, because I am not
swindle-free. And no standing-place please...
And please do not tell my wife that I want go alone. She has a big
Schrot-Gun. She would make a sieve from my ass. I need not much
comfort. A nice double-room with bath and klo and heating. And
windows with look to the earth. So I can look through my farglass
and see my wife working on the potatoe field.
And I and my dog laugh us a branch (haehae). We will kringel
ourself before laughing (hoehoehoehoe)!
Is what loose on the moon? I need warm weather an I hope the sun
shines every day. This is very good for my frost-boils.
With friendly Serus
Xaver.
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Es war einmal vor langer Zeit ...
Das alte Königsehepaar konnte es kaum raffen, daß sie noch
ein Kind kriegen konnten, und es wurde ein mords Aufhebens um
den Schreihals gemacht, denn ob der Alte der Königin ein
neues machen konnte, war echt ungewiß.
Zur Taufe wurde eine riesige Fete organisiert und es sollten
alle Tanten der Kleinen antanzen. Weil der König aber nur 12
echt goldene Freßscheiben hatte, und keinen Bock oder Kohle
mehr hatte sich eine dreizehnte zu raffen, war eine von den
Tanten nicht angesagt.
Die Fete stieg dann auch und die Stimmung war echt geil. Die
Freßplatte war tierisch voll und es gab 'ne ganze Menge Shit und
bald war in der ganzen Bude high live. Die 12 Tanten hatten
keine Präsente bei, aber konnten so Wünsche geben, die alle
in Erfüllung gingen. Elf Tanten hatten dem Balg alles Gute
gewünscht, daß sie später tierisch gut drauf sein möge
und überall voll angesagt wäre und überhaupt sollte ihr
ganzes Leben ein Überhammer werden.
Dann platzte die 13., nicht eingeladene Schnecke in die Show
und machte einen absoluten wahnsinnigen Terror. Sie dröhnte
herum und machte den King total blöd an. Der wußte
überhaupt nicht mehr was abging, wahrscheinlich war er auch
schon total stoned. Die Alte machte dann auch noch die Kleine
so dumm von der Seite an, so nach dem Motto, nur 18 Jahre
sollst du alt werden und dann krepieren, an einer Nadel soll
sie sich an ihrem 18. Geburtstag stechen. Nachdem sie ihren
Auftritt geliefert hatte und tierisch rumgefetzt hatte,
schwirrte sie wieder ab.
Danach war die gesamte Belegschaft recht down und Stimmung
wollte auch keine mehr aufkommen. Die Tanten hatten auch
keinen Bock mehr sich abschleppen zu lassen. Nur die zwölfte
Tussy, die noch nichts gewünscht hatte, laberte dann etwas
von nicht sterben, sondern nur von 100 Jahre poofen. Der Alte
war am nächsten Morgen überhaupt nicht gut drauf, und lud
seinen Frust voll an der Dienerschaft ab. Die hatten sowieso
genug zu tun, den ganzen Laden auf Vordermann zu bringen,
denn die Party hatte die ganze Matte im Schloss versaut.
Bald jedoch war die fiese Szene der abgefuckten Tante ver-
gessen.
Die Göre entwickelte sich zu einem heißen Stachel und war
immer gut drauf. Der Alte hatte alles was nur aussah wie eine
Nadel aus dem Dunstkreis der Kleinen entfernt. Dann kam auch
mal der 18. Geburtstag und das Kid törnte mal wieder im
Schloss herum. Da war auch eine kleine Kammer, in der sie nie ge-
wesen war. Sie ging hinein und sah eine Asbach Uralt Tante
an einem Gerät hocken, welches Spindel genannt wurde. Sie
meinte dann: "Echt geil, was du da hast, laß mich auch mal
an dem Ding da herumfingern." Sie hatte gerade ihre Griffel
nach dem Ding ausgestreckt, da stach das Gerät dem Kid schon
in den Finger.
Die wurde dann sofort müde, fand so gerade noch Zeit, sich in
ihre Furzmulde zu schmeiáen und ging poofen. Das ganze Haus
ging dann auch abknacken und die nächsten hundert Jahre
sollte dann nichts mehr abgehen. Eine große Hecke wuchs um
den ganzen Kasten und keiner kam da mehr herein. Ne ganze
Menge Glücksritter kamen vorbei um sich den Bunker mal von
innen zu betrachten, aber die hatten alle nichts drauf, alles
nur Schaumschäger.
Irgendwann kam dann ein affenscharfer Body vorbei und hat
sich die Story erzählen lassen. Der fackelte nicht lange
herum sondern machte Nägel mit Köpfen. Er fuhr mit seinem
Feuerstuhl vorbei, nahm ein Schwert und war wie nichts durch.
ds alte Gestrüpp hindurch, das ging schneller als Haare-
waschen. Der Schuppen war etwas modrig geworden, und der
Macker wollte schon abdrehen, als er die echt scharfe Braut
dann knacken sah. Er hatte sofort die Gier in den Pupillen
und knutschte die Poofende erstmal gründlich ab.
Das Girl schlug die Augen auf und es kam Leben in die Bude.
Ob nun gerade die hundert Jahre um waren, oder der Macker
ein absoluter Übertyp war, wußte niemand, aber er war ab
sofort die absolute Nummer eins und bekam vom King die
Flamme als Frau. Nachdem der Alte dann über die Wupper war,
war er nun der King und die beiden hatten dann eine echt
gute Zeit.
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Heckenschützen
Die wissenschaftliche Erkenntnis, daß der Konsum von Haschisch zu einer
Verbesserung der Nachtsichtigkeit um 30% führt, war eine Tatsache, die
den Planungst„ben der Bundeswehr schon längere Zeit die Denkfalten in
die Stirn trieb. Schließlich wurde ein geeignetes Anwendungsgebiet
gefunden, Mittel aus dem Bundeshaushalt bewilligt und es kam zur Bildung
einer streng geheimen Spezialeinheit: Den Heckenschützen.
Bei dieser
Einheit handelte es sich um speziell in Guerilla-Taktiken ausgebildete
Männer, deren Einsatzgebiet im Hinterland des Feindes liegen sollte. Da
Haschisch aber neben der verbesserten Nachtsichtigkeit zu einer eher
pazifistischen Haltung führte, ergab sich die Notwendigkeit, diese
unerwünschte Nebenwirkung durch ein anderes Mittel aufzuheben. Durch
unzählige Experimente wurde schließlich festgestellt, daß ganz einfacher
Alkohol die gewünschte Steigerung der Aggressivität mit sich brachte. So
wurde die Spezialeinheit schließlich in der Rommel-Kaserne bei Köln
stationiert und wäre auch sicherlich bis zum nächsten Krisenfall von der
Bevölkerung völlig unbemerkt geblieben, wenn es nicht diese Verkettung
von unglücklichen Ereignissen gegeben hätte, die zu dem führten, was
heute im allgemeinen Sprachgebrauch nur noch als der "Fall Hasch"
bekannt ist...
In der Nacht zum 7. Juli 1996 sollte Unteroffizier Planke eine Stube
mit frisch rekrutierten Rekruten wecken, die für einen
Orientierungsmarsch ausgewählt worden waren, d.h. sie wurden mit voller
Ausrüstung irgendwo in der Pampa ausgesetzt und mußten dann gefälligst
alleine zurück finden.
Wie es das Schicksal so wollte, hatte Planke am
vorhergehenden Abend ausgiebig die aggressionsfördernde Wirkung des
Alkohols getestet und taumelte deshalb mit einem Restalkoholpegel um 4
Promille durch die Gänge der Rommel Kaserne. Da es eigentlich ziemlich
unerheblich war, welche Stube er nun weckte, wählte er einfach einen
Raum aus, riß die die Tür auf und schrie: "Alles Sprung auf Marsch
Marsch! Das ist keine ü... ü.... übung! Volle Ausrüstung, in 5 Minuten
auf dem Kasernenhof! Uargh!!!"
Hätte sich Unteroffizier Planke nicht in
dieser Sekunde übergeben müssen, dann wäre ihm vielleicht das verklärte
Lächeln der Soldaten aufgefallen. Eventuell hätte er sogar bemerkt, daß
diese Soldaten, was nun doch eher ungew”hnlich war, aus einem speziellen
Stahlschrank Präzisionsgewehre entnahmen und sich Handgranaten, Unmengen
von Munition mit dem Aufdruck "NATO banned" sowie einige andere Dinge in
ihre Taschen stopften ... Hätte er nichts getrunken, wäre ihm
wahrscheinlich aufgefallen, daß er sich in einem völlig falschen Flügel
der Rommel-Kaserne befand, aber so war er einfach nur froh, in sein Bett
kriechen zu können und den Kopf noch für einige Stunden in einen Eimer
zu stecken. Mit den Worten "U... U.... Und wischt die Sauerei da weg!"
verschwand er aus dem Zimmer. Der Kraftfahrer Bradtke, der den
geschlossenen Kastenwagen lenkte, mit dem die Rekruten zum Ausgangspunkt
ihres Orientierungsmarsches gefahren werden sollten, sagte später vor
dem Untersuchungsausschuß des Bundestages aus, daß er sich zwar über die
Gewehre gewundert hätte, aber da die Soldaten sofort in den Wagen
gestiegen seien, keine weiteren Fragen stellte. Nach wenigen Minuten
erschien auch Feldwebel Stürmer, der den Rekruten die Instruktionen für
den Orientierungsmarsch geben sollte, stieg auf den Beifahrersitz des
Kastenwagens und befahl abzufahren, ohne einen Blick in den Laderaum zu
werfen.
Durch einen Zufall führte der Weg des Bundeswehr- Kastenwagens über
die Ringe, einem Zentrum des Külner Nachtlebens, welches um diese
Uhrzeit aufgrund des vierspurigen Ausbaus, und der vielen Disco-Girlies
auf den Fußwegen, die bevorzugte Stelle zur Austragung von Rennen des
GTI-Clubs "Gib Gummi" Ehrenfeld (gegr. 1989) e.V. war. Der Automonteur
Uwe Schmitz, 23, und Klaus Klawotzke, 19, Darmentleerer im Schlachthof,
schossen gerade mit 180 km/h durch die Külner Innenstadt, als der in
Tarnfarben gestrichene Kastenwagen um die Ecke auf die Ringe einbog.
Weder Klaus Klawotzke, der im Handschuhfach nach dem Rinderdickdarm
wühlte, den er im Moment seines Sieges seinem Konkurrenten auf die
Windschutzscheibe schleudern wollte, noch Uwe Schmitz, der ein paar
Discoschlampen lässig
zuwinkte während er mit der anderen Hand durch seinen Schnäuzer strich,
bemerkten den Wagen bis zu der Sekunde, in der sie sich in ihn hinein
bohrten. Klaus Klawotzke wurde mit dem Kopf im Handschuhfach
aufgefunden, wo er offensichtlich in einem Rinderdickdarm erstickt war.
Der Oberkürper von Uwe Schmitz wurde auf Feldwebel Stürmer liegend
gefunden. Sein Arm hatte einer der Discoschlampen die Frisur zerstört,
woraufhin diese einen hysterischen Anfall bekam und begann ihre Umgebung
mit Tränengas einzunebeln. Uwes Kopf blieb zunächst verschwunden.
In dem vorherrschenden Chaos bemerkte niemand, wie aus der
aufgesprungenen Ladeluke des auf der Seite liegenden Kastenwagens zwei
Rauchgranaten geschleudert wurden, deren dichter Qualm sich mit den über
die Straße ziehenden Tränengasschwaden vermischte, und in dessen Schutz
drei albern kichernde Gestalten die šberreste des Kastenwagens
verließen, um in verschiedene Richtungen davonzuschleichen... Am
Unfallort zumindest bemerkte es niemand.
Aus den Berichten der wenigen
überlebenden Augenzeugen, war der erste, der das Verschwinden der drei
Gestalten bemerkte, der Versicherungsvertreter Hermann Kaiser. Die
Erkenntnis, daß hier etwas nicht stimmen konnte, ereilte ihn wenige
Sekunden, nachdem er einen Sex-Shop verlassen hatte, als sein Kopf sich
wie eine aus dem 10. Stock geworfene Wassermelone über Straße und
Schaufensterscheiben verteilte. Seine Hand klammerte sich immer noch um
die braune Papiertüte, in der ein kleiner mit Dornen besetzter
Analvibrator vor sich hin brummte, der sich beim Aufprall auf den Boden
eingeschaltet hatte. Schütze Koslowski grinste debil in sich hinein,
nahm einen weiteren Zug von seinem Joint, und spülte mit einem kräftigen
Schluck aus seinem Flachmann nach. Endlich war er im Einsatz, endlich
hatte die jahrelange Kifferei und Sauferei einen Sinn bekommen - jetzt
würde er es ihnen allen zeigen, dachte er, während er vom Dach des
Kaufhauses daß er als Standort gewählt hatte, Ziel nahm und dafür Sorge
trug, daß ein Zeitungsverkäufer Teil der Schlagzeile des nächsten Tages
wurde.
Unterdessen mußte eine Gruppe Yuppies feststellen, daß Handys
tatsächlich gesellschaftlich nicht akzeptiert sind. Im Biergarten des
nahen Stadtgartens entdeckte Jungbanker Michel Siebmann den Grund, warum
man in Biergärten das Funktelefon abstellen sollte. Kaum hatte er nach
dem fünften Klingeln - solange wartete er immer, damit auch jeder im
Umkreis mitbekam, daß er ein Handy hatte - mit einem gewinnenden Lächeln
zu den kichernden Gymnasiastinnen am Nebentisch sein Telefon aus der
Tasche gezogen und sich mit "Siebmann, Vermögens- und Finanzberatung"
gemeldet, als plötzlich sein Telefon, sein alkoholfreies Bier und er
selbst von Stahlmantelgeschossen getroffen wurden. Schütze Glöber war
da, wo er immer hingewollt hatte: Gut verschanzt in einer Baumkrone, mit
genügend Zielen und genügend Munition. Von seiner ursprünglichen Taktik,
seine Ziele mit Einzelschüssen zu erledigen, wich er sehr schnell ab,
stellte sein Gewehr auf Dauerfeuer, und schwenkte es einfach hin und
her, während er dabei immer "BUMM! BUMM! BUMM!" rief.
Etwa zum gleichen Zeitpunkt brachte Schütze Vollmann den Priester
einer etwa zwei Kilometer entfernten Kirche während der Spätmesse dem
Herrn ein bedeutendes Stück näher. Er hatte die Tür gründlich
verschlossen, bevor er sich auf die Kanzel schlich und mit den Worten
"Wo sind die Weihrauchstäbchen!" anfing Handgranaten in die Menge zu
werfen. (übrigens ist das werfen von Handgranaten in Kirchen eine
Eigenschaft, die bei Soldaten in den Genen verankert ist. Sobald ein
Soldat eine Kirche sieht, empfindet er das unbändige Bedürfnis, ein
Bündel Handgranaten hineinzuwerfen.) Polizeiobermeister Walter und
Hauptwachmeister Stenzel wurden durch die Explosionen in der Kirche
aufmerksam, als sie auf der Rückseite des Gebäudes gerade einen
Obdachlosen zusammentraten. Die Magazine ihrer Dienstwaffen leerend,
stürmten Sie durch den Hintereingang in die Kirche, wo Sie auch schon
durch zwei Fangschüsse gestoppt wurden. Die Gerichtsmediziner stellten
fest, daß es ihnen dennoch in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit in der
Kirche gelungen war, 17 Meßdiener mehr oder minder schwer mit ihren
Kugeln zu verletzen.
Die weiteren Vorgänge in der Kölner Innenstadt lassen sich nur sehr
schwer und lückenhaft rekonstruieren. Nach knapp einer Stunde war die
Polizei zu der Erkenntnis gekommen, daß etwa ein halbes Dutzend
wahnsinniger Amokläufer in der Innenstadt unterwegs sein mußte und
sperrte den Bereich weiträumig ab. Im Laufe der Nacht gelang es
schließlich, den Schützen Koslowski (43 Opfer) zu stoppen - allerdings
nur durch die gezielte Sprengung des Gebäudekomplexes, in dem er
vermutet wurde. Schütze Vollmann (57 Opfer) wurde vom Küster der St.
Maria Gnaden auf dem Altar gefunden, wo er zwischen leeren
Meßweinbechern und den Resten mehrerer Joints mit zwei Räucherstäbchen
in den Nasenlöchern lag und leise "Blib! Blib!" murmelte. Schütze Glöber
(195 Opfer) schließlich konnte erst nach 4 Tagen gefaßt werden, nachdem
der komplette Stadtgarten mit Hilfe von Agent Orange entlaubt worden
war. Wie sich herausstellte, hatte er das Hanfanbauprojekt einer
alternativen Wohngemeinschaft in einem nahen Schrebergarten entdeckt,
und wäre somit in der Lage gewesen, noch weitere vier Wochen zu
operieren. Um seinen Hals trug er einen nicht identifizierten frisch
präparierten Schrumpfkopf.
Ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums meinte in einer ersten Stellungnahme: "Es ist
eine bodenlose Unverschämtheit zu behaupten, in der Bundeswehr gäbe es
so etwas wie Heckenschützen. Am Ende wollen Sie der Bundeswehr noch so
etwas wie Tötungsabsicht bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstellen!
Aber?! Aber?!! Was aber??! Erich, Bruno, packt ihn!"
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DHO
letzte Veröffentlichung von Alfred_Jaeger@fr.maus.de (Alfred Jaeger)
1,1-Dihydrogenoxid (DHO), ein Stoff, der bisher nur von wenigen beachtet
wurde, ist mir waehrend einer Literaturrecherche aufgefallen.
Ich bemerkte dabei, dass er sowohl in Lebensmitteln als auch in
Getraenken in nicht unbetraechtlichen Mengen vorkommt. So ist z.B. sein
Gehalt in Spiritusoen ca. 6 Megappm. In Wein und Lebensmittel ist der
Gehalt noch hoeher. Ich entdeckte, dass diese Chemikalie mit modernsten
Messmethoden in fast allen Stoffen nachgewiesen werden werden konnte. In
Babynahrung, in der Nordsee und in sogenannten naturreinen Lebensmittel
wurden bedenkoeiche Konzentrationen gemessen.
Obwohl DHO in toxikologischen Fachbuechern aufgefuehrt ist (LD50 des
reines Stoffes = 6,7 * 10 hoch -6 kg/g Koerpergewicht) und er auch im
sauren Regen vorkommt, so dass die Folgen fuer die Baeume schwer
abzuschaetzen sind, wurden weder vom Bundesgesundheitsamt noch vom
Umweltminister bisher irgendwelche Massnahmen ergriffen, um den Gebrauch
des Stoffes einzuschraenken.
Dabei ist der grosstechnische Erzeuger und Verursacher der schlimmsten
Verschmutzung mit DHO bekannt. Es ist der Chef eines Weltkonzerns,
dessen jaehrlicher Umsatz sich jeder Kontrolle entzieht und der ueber
milliardenschwere Ruecklagen in Form von Kunstschaetzen und Antiquitaeten
verfuegt.
Es ist die Firma JAHWE mit Hauptsitz in Rom, aber auch mit vielen
anderen Zweigstellen in der ganzen Welt. Der Begruenderdieses Trustes
brachte die gefaehrliche Chemikalie kurz nach seiner Geschaeftseroeffnung
auf den Markt. Seitdem wird die ganze Welt von einem Meer von DHO
ueberschwemmt.
Zwar wurde seitdem der Stoff nur noch in kleinsten Quantitaeten fuer
spezielle Anwendungen produziert, aber das aendert nichts an der Gefahr
durch diesen Stoff, der ueberall in unserer Umwelt vorkommt. So sterben
z.B. selbst sehr robuste Pflanzen, wenn ihnen ueber laengere Zeit nur
kleinste Mengen DHO verabreicht werden.
Auch beim Menschen sind Krankheitsbilder bekannt, wie sie sowohl durch
kleinste als auch durch grosse Mengen DHO erzeugt werden. Bei kleinsten
Mengen tritt langsames Siechtum ein, das nach starker Abmagerung zum
Tode fuehrt. Bei grossen Mengen wirkt der ganze Koerper wie aufgeschwemmt,
und man sagt, der Kranke habe einen DHO-Head, womit man typische
Anzeichen eines psychischen Veraenderung meint. Menschen, die in
geschmolzenes DHO fallen, sterben eines grausamen Todes. Trotzdem wurde
die Chemikalie schon des oefteren zum Selbstmord verwendet.
Dehalb fordere ich:
- Begrenzung des DHO-Gehaltes von Spirituosen
- Weniger Steuer auf Ersatzprodukte
- Gesetzliche Hoechstbegrenzung
- Verbot des Handels mit reinem DHO
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